Heute gibt es wieder einen Gastbeitrag von Mario Hawryluk. Er war mit seinen Schülern (einem kleinen Teil von ihnen, nehme ich mal an) endlich mal wieder auf einem Turnier. Und zwar beim 7. Brühler Christmas Open. “Dort waren wir in den Kategorien Poomsae ( Formenlauf) und Kampf gestartet. Das Turnier war wegen Corona zwei Jahre lang ausgefallen. Dieses Turnier war für Mario und seine Schüler sehr erfolgreich.
Insgesamt waren 31 Mannschaften mit ca. 600 Teilnehmern am Start. Wir starteten mit 6 Schülern! Meine Schüler erreichten super Ergebnisse: Poomsae: 1x . 1. Platz und 2x 2. Platz Kampf: 1x 1.Platz und 1x 3.Platz
Meinen ganzen Respekt an die Jugendlichen, was sie da geleistet haben. (ich weiß wovon ich rede, ich habe es auch mal probiert, es ist ein irrer Sport.) Aber man lernt da ne Menge!! Wenn Ihr mehr wissen wollt: Schaut bittehier:
Die letzten beiden Mountainbike-Marathons am Dünsberg konnten zwar als eine der wenigen Veranstaltungen in Deutschland in Zeiten der Pandemie durchgeführt werden, aber nur unter entsprechenden Auflagen. In diesem Jahr freuten sich Veranstalter wie Teilnehmer aus ganz Deutschland wieder unter normalen Bedingungen zu starten. Der AMC Rodheim-Bieber e.V. als Ausrichter hatte die Strecken präpariert und während des Rennens Streckenposten für die Sicherheit der Fahrer bereitgestellt – nichts desto trotz war einmal die Sirene eines Krankenwagens zu hören. Wir hoffen, da ist nichts gravierendes passiert und wünschen der oder dem Verunfallten rasche Genesung.
PS: Inzwischen veröffentliche die Freiwillige Feuerwehr Biebertal auf Facebook die Mitteilung: H-1 Hilfeleistung – klein, Sonntag 25.9.22, 11:08 Uhr Dünsberg, Löschgruppe Rodheim, Rettungsdienst, Sanitätsdienst DRK Marburg-Gießen. Ein Radfahrer ist im Bereich des Dünsberges gestürzt. Dank vorhandenem Sanitätsdienst inklusive Notarzt des DRK konnte der Verletzte sehr zügig versorgt werden. Kniffelig war dann der Transport durch unwegsames Gelände. Aber mit großem körperlichen Einsatz der Rettungskräfte wurde der Verunfallte dann über enge Waldwege zum Rettungswagen getragen.
Wieder waren für die Mountainbiker 3 Strecken zu fahren: 28,9 km (618 m Höhenunterschied), 55,9 km (1.390 m Höhenunterschied) und 84,5 km (2.008 m Höhenunterschied). Erstmals waren in diesem Jahr die Gravel Biker auf dem 28,9 km-Rundkurs dabei. Auch die E-Biker waren ab 9 Uhr (letzter Start der Rennen: 10.45 Uhr) von Großsporthalle Biebertal aus auf der Minimarathon-Strecke mit von der Party.
An der Großsporthalle war bis in den Abend hinein reger Austausch von Aktiven und Fans zu beobachten. Selbstredend wurde wieder Kulinarisches, Getränke von Daniels Getränkeservice und jede Menge radsportliches für die Gäste bereitgehalten.
Mit zwei Mannschaften belebt BouleBiebertal die mittelhessische Boule-Szene: Einmal in der lizenzpflichtigen Hessen-Liga, zum anderen in der neu gegründeten Freizeitliga. In der Hessenliga-Nord in Marborn gab es zwei Arbeitssiege für das Team von BouleBiebertal -und die knappste aller Niederlagen gegen die Platzmannschaft aus Marborn. Nach einem klaren 5:0 gegen den bisherigen Zweitplatzierten aus Waechtersbach gab es ein hart erkämpftes 3:2 gegen die BoulesBrothers aus Ostheim. Ein hochklassiges Finale erlebten die Zuschauer dann im entscheidenden Spiel zwischen Biebertal und Marborn beim Stand von 2:2.
Insgesamt viermal hatte das Biebertaler Team schon die entscheidenden 13 Punkte liegen -und jedes Mal konnten die Marborner kontern und am Ende mit 13:12 den Sieg davontragen. Dadurch musste die vorzeitige Aufstiegsfeier des Biebertaler Teams verschoben werden. Die Mannschaft steht aber nach diesem Spieltag mit 4:1 Siegen und einem souveränen Punktepolster unangefochten an der Tabellenspitze. Auf jeden Fall kommt es am letzten Spieltag zum Showdown mit den Mitbewerbern um den Aufstieg aus Ronshausen und dem wieder erstarktem Team aus Ehringshausen. Biebertal genügt ein Sieg.
In der Freizeitliga Mittelhessen konnte man ein hart erkämpftes 3:2 in Ehringshausen beim bisherigen Tabellenführer verbuchen. Hier war der reguläre Start wegen massiven Regens lange unklar. Als dann gegen 18 Uhr geklärt war, dass die Zielkugeln in den großen Wasserpfützen liegen und nicht schwimmen, entschieden sich beide Teams zum Antreten. Hier schien alles klar mit einem 2:0 nach der ersten Runde auf Biebertal zuzulaufen. Doch dann begann Ehringshausen mit seiner Aufholjagd. Die nächsten beiden Spiele gingen an Ehringshausen. Im letzten Spiel lag Biebertal schon 3:9 zurück und machte durch Umstellungen und eine konzentrierte Energieleistung daraus noch ein 13:9. Die Gesamtpartie ging knapp mit 3:2 an BouleBiebertal, das damit zwischenzeitlich die Tabellenführung in der Gruppe 1 übernahm.
Der Biebertaler Bilderbogen gratuliert allen 3 Mannschaften der FSG Biebertal zum Gewinn der Meisterschaft.
Meister A-Liga
Meister B-Liga
Meister Reserverunde
Mit allen 3 Mannschaften die Meisterschaft zu erringen, hatten sich die kühnsten Optimisten nicht ausgemalt. Aber manchmal kommt es anders als man denkt. Klar die erste Mannschaft zählt schon seit Jahren zu den Aufstiegsaspiranten, allerdings gab es bis dato immer jemanden der stärker war. Zum Vorteil war natürlich auch die diesjährige Rundenform, in der man sich in der Hinrunde lediglich für die Aufstiegsrunde qualifizieren musste. Hatte man diese Ziel erreicht, wurden alle Partien genullt und es ging wieder von vorne los. Lediglich die 3. Mannschaft musste ein komplette Rückrunde spielen.
Und wenn man wie die erste Mannschaft am Ende von 10 Spielen in der Aufstiegsrunde lediglich im ersten Spiel Punkte bei einem Unentschieden abgibt und dann die restlichen 9 Spiele gewinnt, steht man Zurecht ganz oben und ist verdient Meister.
Ein wenig überraschender und vor der Saison überhaupt nicht dran zu denken, war die Meisterschaft der 2. Mannschaft. Erst kurz vor Ende der Hinrunde schaffte man den Sprung in die Aufstiegsrunde. Auch dort lief nicht alles sofort nach Plan. Mit einem furiosen 7:4 Auswärtssieg beim damaligen Tabellenführer Leihgestern 2 übernahm man schließlich selbst den Platz an der Sonne. Dieser wurde auch in den letzten 3 Spielen nicht mehr hergeschenkt.
Die 3. Mannschaft gewann zum Leidwesen der Spieler, die jede Woche trainieren und dann am Wochenende nicht spielen dürfen, oft kampflos. Vielleicht hatte der Gegner zu viel Angst, die Hütte voll zu bekommen. Die Spiele, in der Gegner angetreten war, gewann man oft Souverän.
Aus beruflichen Gründen hören Alexander Koch und Andre Weinecker als Trainer der FSG Biebertal auf. Die 3. Mannschaft wird zukünftig Andre Wießner übernehmen und die 1. Mannschaft wird vom Torjäger Raffael Szymanski als Spielertrainer geführt. Ihn unterstützen noch 2 Co-Trainer.
Wir gratulieren nochmals ganz herzlich und wünschen viel Erfolg für die nächste Saison.
Während 7745 km östlich von uns die Spitzensportler der Welt ihr Wettkämpfe im Schnee bei der Winterolympiade bestreiten, so freuen sich die heimischen Sportler auf die Rückrunde in ihren Sportarten. Die Fußballer starten ja meist erst im März wieder in die Rückrunde. Die Tischtennisakteure fangen dagegen bereits Mitte Januar wieder an und die Handballer machen so gut wie gar keine Pause. Der Vorteil einer Indoorsportart (Hallensportart), wäre da nicht immer noch dieses Virus.
So sollte der Rückrundenstart im Tischtennis verschoben und den Mannschaften freigestellt, ob sie unter gewisse Bedingungen Spiele austragen. Am 08.02. kam dann aber die Meldung, dass der HTTV (HessischerTischtennisverband) die Runde wie im vorigen Jahr abbricht, allerdings die Hinrundentabelle als Wertung nimmt.
Das bedeutet, das die 1. Mannschaftder SpVgg Frankenbach bei den Herren als Meister in die Kreisliga aufsteigt. Wir gratulieren ganz herzlich und wünschen viel Erfolg in der neuen Klasse. Ebenfalls eine Klasse höher wird in der nächsten Saison die 1. Herren-Mannschaft der TTSG Biebertal spielen. Sie steigen als 3. in Ihrer Klasse mit auf. Aufgrund sehr wahrscheinlicher Auflösung der 3. Kreisklasse steigen dort alle 10 Mannschaften auf. Die 1. Herren von Krumbach wären aber ohne diese Vermutung als 3. der Hinrunde aufgestiegen. Auch diesen beiden Mannschaften wünschen wir viel Glück in der neuen Saison, in der es dann hoffentlich zum Derby Frankenbach 2 vs. Krumbach 1 kommt. Bei den Damen hatte Frankenbach bereits kurz vor Ende der Hinrunde zurückgezogen und stand somit als Absteiger fest. Die Krumbacher Damen bleiben Ihrer Klasse treu. Die einzig gemeldete Jugendmannschaft der Krumbacher erreichte am Ende die Vizemeisterschaft. Man musste sich lediglich dem Meister aus Leihgestern ganz knapp geschlagen geben. Dort gibt es allerdings keine Aufsteiger.
Bei den Fußballern gibt es eine Rückrunde. Der hessische Fußballverband (HFV) hatte aber von Vorneherein keine normale Rückrunde angesetzt, sondern eine Aufstiegs- bzw. Abstiegsrunde für die man sich in der Hinrunde qualifizieren muss. So spielen die 1. & 2. Mannschaft ihre Aufstiegsrunde. Lediglich die 3. Mannschaft spielt eine normale Rückrunde, die bereits am 08.03. startet. Den Gesamtspielplan zur Rückrunde findet ihr hier.
“Tue deinem Körper etwas Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.” – Teresa von Ávila
Qi Gong [氣功] und Tai Chi Chuan [太極拳] sind chinesische Bewegungs-, Meditations- und Kampfkunstformen. Es sind die bedeutendsten Kulturgüter des chinesischen Volkes und Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Qi Gong und Tai Chi Chuan haben unendlich viele Aspekte. Es gibt etwas, was alles verbindet: Das Zentrum ist das Herz. 心 者 生 之本 [Xin, zhě, shēng, zhī, běn] „Das Herz ist die Wurzel des Lebens“. – Huang Di Nei Jing (Klassiker der Inneren Medizin oder Der Gelbe Kaiser der Inneren Medizin)
Qi Gong (Arbeiten mit dem Qi) ist zur Gesunderhaltung und Therapie.
Die Wurzeln sind wohl in schamanischen Tänzen und in Tierimitationen zu suchen. Daraus entwickelte sich ein Bewegungssystem, das durch daoistische Philosophie, Buddhismus und chinesischer Medizin maßgeblich beeinflusst wurde.
Tai Chi Chuan gehört zu der Familie der sogenannten inneren Kampfkünste, die Sanftheit und Entspannung als Grundlage haben, im Gegensatz zu den äußeren Kampfkünsten, mit den Aspekten Schnelligkeit, Stärke, Kraft.
Einer Legende zufolge wurde es in den Wudan Bergen Chinas entwickelt.
In den verschiedenen Stilen und Schulen werden verschiedene Basisübungen wie Einzelbewegungen, Stand- und Atemübungen sowie Standmeditationen praktiziert. Sie dienen dazu, die Bewegungsprinzipien des Taijiquan zu erlernen, die Gelenke zu lockern, den ganzen Körper zu entspannen und die Körperhaltung nach und nach so zu verändern, dass ungünstige Gelenkbelastungen vermieden werden. Häufig werden dabei Übungen aus Systemen des Qigong verwendet.
Qi Gong und Tai Chi Chuan die traditionelle Kampfkunst vereinigen daoistischen Methoden und Philosophie zur Selbstkultivierung (Daoying) (deutsch: Lebenspflege). Selbstverteidigung, Heilung und Meditation sind eine einzigartige Kombination. Das Konzept dahinter basiert auf dem Qi. Man könnte es mit „Lebensenergie, Vitalität“ übersetzen. Aus der Sicht der chinesischen Medizin (TCM) bedeutet es, das freie Fließen des Qi durch die Meridiane, die Energiebahnen, im Körper zu ermöglichen. Solange der Fluss des Qi in den Meridianen nicht blockiert ist (zu viel oder zu wenig) und sich diese in Harmonie befinden, ist der Mensch gesund. Die Organe, die mit den Meridianen verbunden sind, arbeiten harmonisch zusammen. Das Besondere an diesem System ist, dass kein Unterschied gemacht wird zwischen Körper, Geist und Seele.
Herkunft und Entwicklung:
Als Bewegungskunst zur Gesunderhaltung und Therapie hat Qi Gong bereits eine sehr lange Geschichte. Gemäß den alten Geschichtswerken wussten die Menschen schon zu Yaos Dynastie (Legendärer Herrscher der Vorzeit) vor mehr als 4000 Jahren „Tanz und Bewegung“ als Heilmethoden einzusetzen. Es gibt den „Gürtelanhänger aus Jade“ mit einer Inschrift über das Fließen des Qi aus dem Jahr 770 v Chr. oder das Seidentuch aus dem Mawangdui-Grab Nr. 3 (168 v Chr.) mit einer Qi Gong-Bewegungsabfolge. Die Wirksamkeit der Qigong-Übungen zur Prophylaxe und Therapie konnte und wird mit wissenschaftlichen Methoden bewiesen. So wurde in Juli 1979 hierzu das Internationale Institut für traditionelle chinesische Medizin in China gegründet. Darüber hinaus gibt es weltweit wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Die vielen Forschungen führen zur Weiterentwicklungen der Bewegungslehre und immer mehr zum ergänzenden Einsatz in der klinischen Anwendung.
In der klinischen Anwendung des Qi Gong finden sich Übungen unter anderem für:
Körpergeschmeidigkeit
Stressabbau,
Entspannung,
Gelassenheit und
Konzentrationsfähigkeit,
Diese Wirkungen nehmen wiederum Einfluss auf:
Stoffwechsel,
Hormonsystem,
Nervensystem,
Herz- und Kreislaufsystem,
Blutparameter,
Atemfunktion,
Verdauungssystem.
Es ist wichtig zu betonen, dass wir es hier mit einem historisch gewachsenen Prozess zu tun haben, der eine ganz eigne Terminologie besitzt und aus einem fremden Kulturkontext stammt. Er begründet sich auf Erfahrungswissen, auch wenn dies heute mehr und mehr wissenschaftlich untermauert wird.
Qi Gong und Tai Chi Chuan bieten die Gelegenheit, sich eigener einengender Körper- und Bewegungsmuster in einem viele stärkeren Maße bewusst zu werden.
Kann ich neue Bewegungen finden, die ich noch nie gemacht habe?
Kann ich Bewegungen einfach entfalten lassen?
Erlaube ich meinem Körper, der Energie (Qi) zu folgen, die Energie frei fließen zu lassen?
Qi Gong und Tai Chi Chuan sind:
keine gymnastische Übungen,
für jedes Alter geeignet.
Körperhaltung und Bewegung, angeleitet durch die geistige Konzentration, Imagination, Visualisierung und innerer Betrachtung, stellen die wichtigsten Mittel zur Beeinflussung körperlicher und seelischer Funktionen dar. Im Qi Gong und Tai Chi Chuan wird das Qi mit der Vorstellungskraft dem Yi [意] gelenkt. Das Qi folgt dem Yi.
Das Schöne an diesem Bewegungssystem ist, dass man keine aufwendigen Geräte benötigt, sondern es wird die Schwerkraft benutzt sowie die Vorstellungskraft.
Die weichen, fließenden Bewegungen lassen uns wieder in uns ankommen. Indem wir unseren Körper neu wahrnehmen, entsteht in uns ein Gefühl von Weite und „Verbundenheit mit Allem“. Wir finden zurück zur inneren Balance (zum Ursprung). Wir haben den richtige Weg eingeschlagen, wenn das Herz ruhig und gelassen wird und ein Gefühl von Glück, Frieden, Leichtigkeit und Dankbarkeit Körper, Geist und Seele erfassen.
„Es ist aber, gerade der Osten, der uns ein anderes, weiteres, tieferes und höheres Begreifen lehrt, nämlich das Begreifen durch das Leben“ – Carl Gustav Jung, Schweizer Psychiater
Ein anderer Aspekt ist die persönliche Entwicklung auf Grundlage der Erfahrung in der Kampfkunst und dies in den Alltag mit nehmen zu können, wie man aus dem folgenden Zitat leicht selbst herleiten kann.
„Noch einmal muss ich eure Aufmerksamkeit auf eine goldene Regel beim Weg des Schwertes lenken. Die erste Sorge desjenigen, der angreift, sollte sein, sich niemals derart festzulegen, dass, wenn sein Versuch fehlschlagen sollte, er sich nicht wieder sicher zurückziehen kann. In anderen Worten: Greife nie in einer Art und Weise an, bei der du dich nicht gegen einen Gegenschlag verteidigen kannst.“ – Richard Burton
Nicht zuletzt folgt Tai Chi Chuan mit seinem Aspekt der Sanftheit und ohne körperliche Krafteinsatz der philosophische Aussage, dem Wasser – „Wasser Methode“ „Nichts auf der Welt ist so weich und nachgiebig wie das Wasser. Und doch bezwingt es das Harte und Starke.“ – Laotse, Philosoph China In der Weisheit entwickelten die alten Qi Gong und Tai Chi Chuan Meister die verschiedensten Formen und gaben sie an uns weiter. Diese Formen sind von einer Art, die in uns, wenn man sie läuft, ihre kämpferischen und therapeutischen Inhalte (Gesundheitsförderende Übungen) entfalten. In diesem Sinne pflegen auch wir in Biebertal die überlieferten Übungssysteme.
Wenn man gewissenhaft, fleißig und diszipliniert übt, dann erfährt man eine Veränderung auf diesen Weg. Es gibt ein neues Verständnis und Gefühl für den Körper (erste Ebene) gefolgt von einer geistigen Entwicklung (zweite Ebene) und deren zusammenwirkend schließlich der Seele.
Das Buch der Spontanität sagt im Kapitel „Das Leben verstehen“: „Das Geheimnis der Lebenskunst besteht nicht darin, besser zu treffen (z.B. beim Bogenschießen) – sprich etwas erreichen zu wollen (z.B. im Alltag), sondern darin leichter los zu lassen.” –Zhuāngzǐ (Chinesischer Philosoph um 365 v. Chr.)
„Nimm dir jeden Tag Zeit, still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen. Achte auf die Melodie des Lebens die in Dir schwingt.” – Buddha
Daher: Wer Körper, Seele und Geist in Einklang bringen will, gehe den Weg des Herzens.
Ein Gastbeitrag von Rolf Strojec (BouleBiebertal e.V.) mit Thesen für den IKEK-Prozess in Biebertal
Für bestehende sog. „regelkonforme Sportanlagen“ (Sportplätze, Sport-und Turnhallen) scheint der Bedarf gedeckt. Angesichts des Nutzungsrückgangs bzw. Brachliegens bedeutender Flächen (Sportplatz Vetzberg, Krumbach, Sportplatz Bürgerhaus Bieber, Fläche im Fellingshauser Grund – Festplatz) wird sich ein überwiegender Teil von Maßnahmen im klassischen Sportstättenbereich im Bestand abspielen: Umnutzung und Modernisierung dürften künftig hier die Hauptrolle spielen. Insgesamt wird sich das Spektrum von Sportanlagen ausdifferenzieren und zu einer größeren Typenvielfalt führen. Sowohl Sportanlagen mit relativ einfachem Standard, wie offen zugängliche Räume für spontanes Sporttreiben, als auch gut ausgestattete Räume mit hoher Aufenthaltsqualität, wie für Fitness-Angebote und den Sport der Älteren, werden zukünftig einen hohen Stellenwert haben. Neben dem unverzichtbaren Vereinssport werden weitere Akteure – auch in nicht traditionell organisierten Gruppierungen – ein bewegungsfreundliches Biebertal mitgestalten müssen: Gemeinde, Planer, Architekten, Anwohner in Wohnquartieren etc..
Zu einer nachhaltigen Sportstättenentwicklung gehört auch eine am Bedarf orientierte Dimensionierung. Einen bemerkenswerten Bedeutungszuwachs erleben derzeit die kleineren Sporthallen und Sporträume. Lange Jahre war die Einhaltung der in unseren Normen vorgeschriebenen Mindestabmessungen (mind. 15x27m-Halle) sozusagen obligatorisch. Heute erkennt man zunehmend, dass steigender Bedarf gerade an kleineren Sporträumen besteht. Aktivitäten, die nicht auf Hallen mit Abmessungen für Ballsportarten angewiesen sind, werden immer wichtiger. Dies zeigen schon die überproportionalen Zuwachsraten bei den kleineren Kindern und bei den Senioren in den Mitgliederstatistiken der Sportvereine. Beispiele für Aktivitäten, für die sich kleinere Räume gut eignen sind Aerobic, Jazz-Dance, Yoga und ähnliches, Seniorengymnastik, Mutter-Kind-Turnen, Gesundheits-und Rehabilitations-Sport und vieles andere mehr. – Die voll ausgelasteten Bewegungsräume im kommerziellen Bereich in Heuchelheim und Krofdorf unterstreichen diesen Trend. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass etwa Rückenschule oder Seniorensport in einer Dreifach-Sporthalle fehl am Platze sind. Die Hallen sind dafür zu teuer und wahrscheinlich auch zu ungemütlich. Kleinere Räume können zudem viel eher in die Wohnquartiere integriert werden und sind für das Konzept eines “Sports der kurzen Wege” besonders geeignet. Der zusätzliche Bedarf an kleineren Sporträumen in Biebertal sollte ermittelt werden, ebenso wie recycelbare Gebäude und Flächen für diesen Bewegungsbedarf.
In der Regel unbeabsichtigt aber deutlich wahrnehmbar wurden die Funktionen Wohnen und Bewegung immer mehr getrennt. Sportanlagen wurden häufig an den Schulstandorten oder außerhalb errichtet, da, wo Grund und Boden billig war, nicht da, wo die Benutzer wohnen. Freizeit und auch sportliche Freizeitbetätigungen sind heute mit immer mehr Individualverkehr verbunden. Sport wird so generell zum Motorsport. Der Anteil sportbezogener Mobilität am gesamten Individualverkehr beträgt inzwischen schätzungsweise 12 bis 15Prozent. Ein Teil dieser Mobilität ist erzwungen und geht auf fehlende Angebote in den Wohngebieten zurück. Speziell bei Neubaugebieten (z.B. Fellingshausen) sollten diese alten Fehler nicht mehr gemacht werden. Das Leitbild eines “Sports der kurzen Wege” dagegen beschreibt eine Situation, in der Angebote für das sozusagen alltägliche Bedürfnis nach Sport, Spiel und Bewegung in Wohnungsnähe verfügbar und leicht zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar sind. Dafür hat sich der Begriff “Sportgelegenheiten” durchgesetzt , das heißt es geht um behutsam modellierte Freiflächen bis hin zu kleinen Sportanlagen wie Bolzplätzen oder Feldern für Basketball oder Volleyball, Kaltlufthallen, modellierte Rad- oder Skate-Anlagen ohne Betreuung und ohne Funktionsgebäude. Die ersten Auswertungen der Biebertaler Jugendbefragung verweisen schon auf das Bedürfnis nach einem solchen Ort des Treffens und Bewegens für diese Zielgruppe. Ähnlich sollten Orte für kleine Sportparks und Mehrgenerationen-Angebote gesucht werden.
Auch die Aufwertung von bisher funktionslosen Grünflächen und Freiräumen (z.B. rund um Rathaus und Bürgerhaus Rodheim) als Ort des allgemeinen Treffens, Begegnens und Bewegens könnte zu einer Belebung und Aufwertung der Ortsmitte beitragen. Unverzichtbar für die Integration von Alltagsmotorik ins Wohnumfeld ist ein örtlich/überörtliches Radwege-Konzept, das sich nicht damit zufrieden gibt, was der Autoverkehr übrig lässt. Örtlich sind Rad-Hauptverbindungsachsen zwischen Ortsteilen, Schulen, Verwaltung, Versorgung mit farblicher Markierung und Vorrang im Asphalt auszuweisen(die bestehende Radwegeplanung erfüllt diese Kriterien nicht). Überörtlich ist eine schnelle, sichere, abgegrenzte und gefahrlose Radverbindung für Schulkinder und Erwachsene ins Mittelzentrum Gießen nach den bestehenden hessischen Rad-Qualitätskriterien zu gewährleisten. Die bisherige Radwegeführung (speziell durch Heuchelheim) wäre in den Niederlanden strafbewehrt! Darüber hinaus ist der ganze Bereich des bewegungsorientierten Spielensfür jüngere Kinder auf den bestehenden Spielplätzen einzubeziehen.
Einen weiteren Aspekt bildet die Umweltverträglichkeit der Materialien im Sportstättenbau, aber auch die Energie-Effizienz und das Einsparpotential durch Öko-Checks, Photovoltaik in den Sporthallen , Funktionsanlagen und Bürgerhäusern. Dies muss stärker berücksichtigt werden. Es betrifft neben ihren unmittelbaren Auswirkungen – etwa auf die Gesundheit der Nutzer – wie den gesamten Lebenszyklus von der Gewinnung über Transport und Verarbeitung, Einbau, Betrieb, bis hin zu Abriss und Beseitigung. Gleichzeitig müssen umweltverträgliche Lösungen für moderne Spielfelder gefunden werden, die den Ansprüchen der Sportvereine genügen.
Neben solchen fachlichen Überlegungen gibt es sicherlich eine Fülle von Ideen, die jetzt und auch später einzubringen sein werden. Einige wenige Projektvorschläge werden diesmal den Weg in die Beantragung zur IKEK-Förderung im Rahmen der Dorfentwicklung schaffen. Hier meine persönliche, bisherige Hitliste:
1. Freizeit-und Sportpark für jung und alt auf ungenutztem Platz in Gemeindemitte 2.Jugend-Rad –und Bewegungstreff (evtl. in 1 integrierbar) 3.Radwegekonzept Biebertal-Gießen gemäß hessischen Qualitätskriterien 4.Bedarfsermittlung und Umbau für kleinere Sporträume 5.Aufwertung Grünfläche Bürgerhaus Rodheim als Treff zum Begegnen und Bewegen