Skat – Hessische Einzelmeisterschaften / HEM

Am 5. und 6. April war der Hessische Skatsportverband zu Gast in der Rodheimer Sporthalle

Hessenmeister mit 10.700 Punkten wurde der Präsident des hessischen Landesverbandes Wolfram Bommersheim vom „1. SC Dieburg“. Zweiter wurde Gerald Glamser mit 9.137 Punkten von den „Sprudelbuben Bad Vilbel“ und 3. Jürgen Fey „Herz Dame Ehlhalten“ der mit 8.967 Punkten .

Hessenmeisterin bei den Damen wurde Martina Schmidt „Skatfreunde Gräfenhausen“ mit 8.962 Punkten gefolgt von Bettina Caspary „1. SC Dieburg“ mit 8.805 Punkten, den dritten Platz erspielte sich Kerstin Gebele „Falsch gedrückt Kelsterbach“ mit 8.320 Punkten und mit 8.272 Punkten sicherte sich Jennifer Gebert „1. Marburger Skatclub“ die Teilnahme bei der deutschen Einzelmeisterschaft.

Genau genommen war die Mehrzahl der Sieger/innen aus Südhessen. Aus Biebertal waren keine Teilnehmer/innen dabei. Wird hier kein Skat gespielt? Nur die “Glücksritter Gießen” vertraten die Nachbarschaft. Da die Verbandsgruppe Mittelhessen für die Ausrichtung zuständig war, kam man auf unsere Sporthalle. Wir waren eine Woche zuvor von der Trainerin im Gehfußball aus Okriftel darauf aufmerksam gemacht worden. Eine Ankündigung in der Presse hatte es offenbar nicht gegeben. Aber man freute sich, dass ein Presseorgan zu Besuch kam. Der Kassierer Wolfgang Wewesiek gab bereitwillig Auskunft. Spielleiter war Sascha Dechert aus Gräfenhausen. Er schreibt beruflich Computer-Programme und hat zuerst für den hessischen Skatverband ein Programm entwickelt, bei dem man in Echtzeit jeden Punktestand einsehen kann. Das ist natürlich auch anspornend. Dieses Programm wird mittlerweile bundesweit genutzt. Der 1. SC Dieburg, wo der Präsident zu Hause ist, ist einer der Mitgliederstärksten Vereine in Deutschland
Die Halle war voll, über 160 Teilnehmer/innen, davon 24 weiblich, spielten konzentriert. Gespielt wird in 3 bzw. 5 Serien zu jeweils 2 Stunden. Bei jeder neuen Runde gibt es ein frisches Blatt – entsprechend den Altenburger Skatregeln.
In Deutschland sind ca. 15000 Skatspieler im Deutschen Skatverband organisiert.

Man unterscheidet bei Wettkämpfen folgende Gruppen: Herren – Damen – Senioren – Junioren, 18 – 21 Jahre – Junge Leute von 21 – 35 Jahren – Schüler und Jugendliche unter 18 Jahren. Früher gab es auch eine Kinder- und Jugendlichen-Gruppe.

Und zu gewinnen gibt es – wie im Sport üblich – Pokale und Plaketten. Die Fotos zeigen es. Die Medaillen am Band berechtigen zur Teilnahme an den Deutschen Einzelmeisterschaften.

Fotos 1+ 2: Hessischer Skatsportverband; weitere Fotos und Informationen siehe https://lv14.dskv.de/aktuelles/hem-2024/; Fotos 3-5 Ev. Renell

Gehfußball – nicht zum Davonlaufen

Ostersamstag auf dem Sportplatz in Frankenbach: Das von Christoph Haus organisierte Fußballspiel der Alten Herren Frankenbach/Vetzberg, Bereich Gehfussball, gegen GEHMANIA Okriftel kurz vor dem Start. Andreas Heuser aus Frankenbach heißt Mannschaften und Besucher/innen willkommen. Er begrüßt zudem unsere Bürgermeisterin und bedankt sich, dass sie ihr Wahlversprechen eingehalten und für neue Tore gesorgt hat. Eine Bemerkung neben mir “Hat das Geld nicht gereicht? Die Tore sind so klein!” Dank kommt auch vom Vorsitzenden des Sportvereins Frankenbach, Norbert Bena. Von ihm gab es für den Organisator, den Schiedsrichter und für die Bürgermeistern einen Schokohasen. Kreisfußballwart Henry Mohr war ebenfalls angereist und übergab als Dank einen Ball. Holger Waldschmidt wurde noch für seine unkomplizierte und schnelle Hilfe bei Problemen im vergangen Jahr mit einer Flasche Wein beschenkt.

Ich selbst habe von Gehfußball keine Ahnung und die Vorstellung, es würde auf einem Spaziergang gekickt. Anna Bleich-Potkowa, Co-Trainerin der Okrifteler, belehrt mich eines Besseren. Der Gehfußball wurde 2011 in England erfunden und für alle diejenigen entwickelt, die aus gesundheitlichen und/oder Altersgründen keinen normalen Fußball spielen können. Zu den Alten Herren gehört man im Fußball ab 35. Aber es wird nicht so eng gesehen. Jede/r, auch schon 19jährige, dürfen mitmachen. Und im Text ist es erkennbar: Auch Frauen.
Gespielt wird also nicht in einer Mannschaft, sondern im gemischten Team. Man darf nicht laufen – aber manche Spieler/innen können sehr schnell gehen. Da ist die Grenze fließend. Der Ball darf auch nicht über Hüfthöhe geschossen werden. Aha, daher sind die Tore so niedrig, gerade mal 1m x 3m. Die Zeit? 4 x 15 Minuten mit Pausen. Und ganz viel mehr sieht man auf den Fotos, dem Video und dem Beitrag des HR von 2023, den uns Frau Bleich-Potkowa dankenswerterweise zur Verfügung stellte.


Am Ende gewannen die Frankenbach/Vetzberger mit 9:6, nachdem sie es im dritten Viertel nochmal spannend gemacht hatten. Da hatte die Ordnung überhaupt nicht mehr gestimmt und es ging schließlich mit 4:0 an Okriftel. Alles im allen ein super faires Spiel, wo es nur eine gelbe Karte gab, die aber nicht für einen aktive(n) Spieler/in. 3 Kids hatten einen Schuss eines Spielers von Okriftel, der eigentlich vorbei ging einfach ins Tor gelenkt. Dafür bekamen die 3 die gelbe Karte vom Schiedsrichter gezeigt. Das Tor haben wir dann trotzdem gezählt, denn Spaß und Fairness stehen neben der Geselligkeit hinterher beim Gehfussball an erster Stelle.

Video und Fotos Winfried Senger +Christoph Haus

Taekwondo Turnier in Brühl

Heute gibt es wieder einen Gastbeitrag von Mario Hawryluk. Er war mit seinen Schülern (einem kleinen Teil von ihnen, nehme ich mal an) endlich mal wieder auf einem Turnier. Und zwar beim 7. Brühler Christmas Open.
“Dort waren wir in den Kategorien Poomsae ( Formenlauf) und Kampf gestartet. Das Turnier war wegen Corona zwei Jahre lang ausgefallen. Dieses Turnier war für Mario und seine Schüler sehr erfolgreich.

Szenen vom Turnier…
ein Kampf…

Insgesamt waren 31 Mannschaften mit ca. 600 Teilnehmern am Start. Wir starteten mit 6 Schülern! Meine Schüler erreichten super Ergebnisse:
Poomsae:
1x . 1. Platz und 2x 2. Platz
Kampf:
1x 1.Platz und 1x 3.Platz

Siegerehrung
Das Team, (Mario im Blau/Schwarzen Trainingsanzug)

Meinen ganzen Respekt an die Jugendlichen, was sie da geleistet haben. (ich weiß wovon ich rede, ich habe es auch mal probiert, es ist ein irrer Sport.) Aber man lernt da ne Menge!! Wenn Ihr mehr wissen wollt: Schaut bitte hier:

Bilder:M. Hawryluk

Qi Gong [氣功] und Tai Chi Chuan [太極拳]

BSV-Tai Chi-Gruppe im Gail´schen Park

“Tue deinem Körper etwas Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.” – Teresa von Ávila

Qi Gong [氣功] und Tai Chi Chuan [太極拳] sind chinesische Bewegungs-, Meditations- und Kampfkunstformen. Es sind die bedeutendsten Kulturgüter des chinesischen Volkes und Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).

Qi Gong und Tai Chi Chuan haben unendlich viele Aspekte. Es gibt etwas, was alles verbindet:
Das Zentrum ist das Herz. 心 者 生 之本 [Xin, zhě, shēng, zhī, běn] „Das Herz ist die Wurzel des Lebens“.
Huang Di Nei Jing (Klassiker der Inneren Medizin oder Der Gelbe Kaiser der Inneren Medizin)

  • Qi Gong (Arbeiten mit dem Qi) ist zur Gesunderhaltung und Therapie.
    • Die Wurzeln sind wohl in schamanischen Tänzen und in Tierimitationen zu suchen. Daraus entwickelte sich ein Bewegungssystem, das durch daoistische Philosophie, Buddhismus und chinesischer Medizin maßgeblich beeinflusst wurde.
  • Tai Chi Chuan gehört zu der Familie der sogenannten inneren Kampfkünste, die Sanftheit und Entspannung als Grundlage haben, im Gegensatz zu den äußeren Kampfkünsten, mit den Aspekten Schnelligkeit, Stärke, Kraft.
    • Einer Legende zufolge wurde es in den Wudan Bergen Chinas entwickelt.
    • In den verschiedenen Stilen und Schulen werden verschiedene Basisübungen wie Einzelbewegungen, Stand- und Atemübungen sowie Standmeditationen praktiziert. Sie dienen dazu, die Bewegungsprinzipien des Taijiquan zu erlernen, die Gelenke zu lockern, den ganzen Körper zu entspannen und die Körperhaltung nach und nach so zu verändern, dass ungünstige Gelenkbelastungen vermieden werden. Häufig werden dabei Übungen aus Systemen des Qigong verwendet.

Qi Gong und Tai Chi Chuan die traditionelle Kampfkunst vereinigen daoistischen Methoden und Philosophie zur Selbstkultivierung (Daoying) (deutsch: Lebenspflege). Selbstverteidigung, Heilung und Meditation sind eine einzigartige Kombination.
Das Konzept dahinter basiert auf dem Qi. Man könnte es mit „Lebensenergie, Vitalität“ übersetzen.
Aus der Sicht der chinesischen Medizin (TCM) bedeutet es, das freie Fließen des Qi durch die Meridiane, die Energiebahnen, im Körper zu ermöglichen.
Solange der Fluss des Qi in den Meridianen nicht blockiert ist (zu viel oder zu wenig) und sich diese in Harmonie befinden, ist der Mensch gesund. Die Organe, die mit den Meridianen verbunden sind, arbeiten harmonisch zusammen. Das Besondere an diesem System ist, dass kein Unterschied gemacht wird zwischen Körper, Geist und Seele.

Beate und Klaus Pokorny – Demonstration beim Brunnenfest 2019

Herkunft und Entwicklung:

Als Bewegungskunst zur Gesunderhaltung und Therapie hat Qi Gong bereits eine sehr lange Geschichte. Gemäß den alten Geschichtswerken wussten die Menschen schon zu Yaos Dynastie (Legendärer Herrscher der Vorzeit) vor mehr als 4000 Jahren „Tanz und Bewegung“ als Heilmethoden einzusetzen. Es gibt den „Gürtelanhänger aus Jade“ mit einer Inschrift über das Fließen des Qi aus dem Jahr 770 v Chr. oder das Seidentuch aus dem Mawangdui-Grab Nr. 3 (168 v Chr.) mit einer Qi Gong-Bewegungsabfolge. Die Wirksamkeit der Qigong-Übungen zur Prophylaxe und Therapie konnte und wird mit wissenschaftlichen Methoden bewiesen.
So wurde in Juli 1979 hierzu das Internationale Institut für traditionelle chinesische Medizin in China gegründet.
Darüber hinaus gibt es weltweit wissenschaftliche Untersuchungen dazu. Die vielen Forschungen führen zur Weiterentwicklungen der Bewegungslehre und immer mehr zum ergänzenden Einsatz in der klinischen Anwendung.

  • In der klinischen Anwendung des Qi Gong finden sich Übungen unter anderem für:
  • Körpergeschmeidigkeit
  • Stressabbau,
  • Entspannung,
  • Gelassenheit und
  • Konzentrationsfähigkeit,
  • Diese Wirkungen nehmen wiederum Einfluss auf:
  • Stoffwechsel,
  • Hormonsystem,
  • Nervensystem,
  • Herz- und Kreislaufsystem,
  • Blutparameter,
  • Atemfunktion,
  • Verdauungssystem.

Es ist wichtig zu betonen, dass wir es hier mit einem historisch gewachsenen Prozess zu tun haben, der eine ganz eigne Terminologie besitzt und aus einem fremden Kulturkontext stammt. Er begründet sich auf Erfahrungswissen, auch wenn dies heute mehr und mehr wissenschaftlich untermauert wird.

  • Qi Gong und Tai Chi Chuan bieten die Gelegenheit, sich eigener einengender Körper- und Bewegungsmuster in einem viele stärkeren Maße bewusst zu werden.
  • Kann ich neue Bewegungen finden, die ich noch nie gemacht habe?
  • Kann ich Bewegungen einfach entfalten lassen?
  • Erlaube ich meinem Körper, der Energie (Qi) zu folgen, die Energie frei fließen zu lassen?
  • Qi Gong und Tai Chi Chuan sind:
  • keine gymnastische Übungen,
  • für jedes Alter geeignet.

Körperhaltung und Bewegung, angeleitet durch die geistige Konzentration, Imagination, Visualisierung und innerer Betrachtung, stellen die wichtigsten Mittel zur Beeinflussung körperlicher und seelischer Funktionen dar. Im Qi Gong und Tai Chi Chuan wird das Qi mit der Vorstellungskraft dem Yi [意] gelenkt. Das Qi folgt dem Yi.

Das Schöne an diesem Bewegungssystem ist, dass man keine aufwendigen Geräte benötigt, sondern es wird die Schwerkraft benutzt sowie die Vorstellungskraft.

Die weichen, fließenden Bewegungen lassen uns wieder in uns ankommen. Indem wir unseren Körper neu wahrnehmen, entsteht in uns ein Gefühl von Weite und „Verbundenheit mit Allem“. Wir finden zurück zur inneren Balance (zum Ursprung). Wir haben den richtige Weg eingeschlagen, wenn das Herz ruhig und gelassen wird und ein Gefühl von Glück, Frieden, Leichtigkeit und Dankbarkeit  Körper, Geist und Seele erfassen.

„Es ist aber, gerade der Osten, der uns ein anderes, weiteres, tieferes und höheres Begreifen lehrt, nämlich das Begreifen durch das Leben“Carl Gustav Jung, Schweizer Psychiater

Ein anderer Aspekt ist die persönliche Entwicklung auf Grundlage der Erfahrung in der Kampfkunst und dies in den Alltag mit nehmen zu können, wie man aus dem folgenden Zitat leicht selbst herleiten kann.

„Noch einmal muss ich eure Aufmerksamkeit auf eine goldene Regel beim Weg des Schwertes lenken.
Die erste Sorge desjenigen, der angreift, sollte sein, sich niemals derart festzulegen, dass, wenn sein Versuch fehlschlagen sollte, er sich nicht wieder sicher zurückziehen kann. In anderen Worten: Greife nie in einer Art und Weise an, bei der du dich nicht gegen einen Gegenschlag verteidigen kannst.“ – Richard Burton

Nicht zuletzt folgt Tai Chi Chuan mit seinem Aspekt der Sanftheit und ohne körperliche Krafteinsatz der philosophische Aussage, dem Wasser – „Wasser Methode“
„Nichts auf der Welt ist so weich und nachgiebig wie das Wasser. Und doch bezwingt es das Harte und Starke.“
Laotse, Philosoph China
In der Weisheit entwickelten die alten Qi Gong und Tai Chi Chuan Meister die verschiedensten Formen und gaben sie an uns weiter. Diese Formen sind von einer Art, die in uns, wenn man sie läuft, ihre kämpferischen und therapeutischen Inhalte (Gesundheitsförderende Übungen) entfalten. In diesem Sinne pflegen auch wir in Biebertal die überlieferten Übungssysteme.

Wenn man gewissenhaft, fleißig und diszipliniert übt, dann erfährt man eine Veränderung auf diesen Weg. Es gibt ein neues Verständnis und Gefühl für den Körper (erste Ebene) gefolgt von einer geistigen Entwicklung (zweite Ebene) und deren zusammenwirkend schließlich der Seele.

Das Buch der Spontanität sagt im Kapitel „Das Leben verstehen“:
Das Geheimnis der Lebenskunst besteht nicht darin, besser zu treffen (z.B. beim Bogenschießen) – sprich etwas erreichen zu wollen (z.B. im Alltag), sondern darin leichter los zu lassen.”
Zhuāngzǐ (Chinesischer Philosoph um 365 v. Chr.)

„Nimm dir jeden Tag Zeit, still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen. Achte auf die Melodie des Lebens die in Dir schwingt.”Buddha

Daher: Wer Körper, Seele und Geist in Einklang bringen will, gehe den Weg des Herzens.

Euer – Klaus Pokorny

Klaus Pokorny

Fotos: Klaus Pokorny

Kraft des Sports

Ein Gastbeitrag von Dr. Lothar Drese, Wettenberg

Eine allgemeingültige Definition des Begriffs „Sport“ zu formulieren, ist schwierig.
Zu vielfältig sind die Facetten, die Interessen und auch die unterschiedlichen Motive, Sport zu treiben.

Grundsätzlich beschreibt es der DUDEN als „die Freude an Bewegung zur körperlichen Ertüchtigung“.

Geht man etwas tiefer in die Psychologie des Menschen, muss man gerade im Bereich des Individualsports etwas substanzieller definieren.
Sehr treffend formuliert es Pierre de Coubertin, der feststellte: „Der Sport sucht die Angst, um sie zu dominieren, die Müdigkeit, um zu triumphieren, die Schwierigkeit, um sie zu überwinden.

Sport ist also weit mehr als die Freude an Bewegung.
Das regelmäßige Sporttreiben ist charakterbildend, weil man die Kraft des Geistes über die Trägheit des Körpers stellt. Regelmäßiges Sporttreiben ist sicherlich nicht der einfachste Weg, sein Leben zu gestalten. Gerade weil der Alltag viele Gelegenheiten bietet, sich keine Zeit für seinen Körper zu nehmen.

Sich gehen lassen ist angenehm!

Wobei zu betonen ist: Je länger der rhythmische, wiederkehrende Fokus auf die intrinsische, von innen kommende, Motivation gelegt wird und die Herausforderung: Überwindung des “inneren Schweinehundes” im Wochenablauf etabliert ist, desto routinierter stellt man sich ihr und aus einem „muss“ wird ein „will“.

Sport erfüllt nicht nur den Tatbestand der Freude an Bewegung und der Charakterbildung,
er trägt auch maßgeblich zu einem gesunden (salutogenetischen) Lebenskonzept bei.

Das ist durch unzählige wissenschaftliche Studien hinlänglich erwiesen.
Und diese Verbesserung des subjektiven Gesundheitsgefühls ist spürbar.

Sich trainieren ist angenehm!

Hierzu Pfarrer Kneipp: „Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheit brauchen“.

Sicherlich gibt es einige Sportarten, die den Bewegungsapparat und das Herz-Kreislauf-System mehr fordern und damit mehr stärken als andere.

Aber jegliche Art von Bewegung ist gesundheitsfördernd und eine Sportart sollte nicht aufgezwungen sein.
Sport muss in erster Linie tatsächlich Freude machen, denn sonst ist langfristig keine Kontinuität zu erwarten… und Ausdauer, Kontinuität, ja Zähigkeit ist – unabhängig vom Intensitätsniveau – der Schlüssel!

Zudem stellen Vorgenannte nicht alle trainierbaren Systeme dar.
Neben der Anpassung organischer Komponenten sind insbesondere Effekte auf das endokrine, also hormonelle, wie auch das Immunsystem zu nennen, die zu einer Widerstandsstärkung (Resilienz) führen.

Sport macht zufrieden!

Fotos: Dr. Drese

Nordic Walking

Das Gehen mit Stöcken wird als Ausdauersport immer beliebter.

Sportliches, rhythmisches Gehen – Foto: Wikipedia


Zwar war das Gehen mit speziellen Stöcken bei Läufern, Wanderern und Skilangläufern schon lange bekannt, doch erst der finnische Trainer Mauri Repo definierte das Nordic Walking 1974 als Sportart.
Zum einen stabilisieren die Stöcke den Lauf (daher auch bei älteren Menschen beliebt), zum anderen sorgt der zusätzliche Einsatz der Arme und Oberkörpermuskulatur – speziell am Berg spürbar – für zusätzlichen Vortrieb. Der ganze Körper wird rhythmisch bewegt, die Durchblutung gefördert, der Trainingseffekt
– gegenüber den einfachen Gehen oder Laufen – erhöht.

Schild mit Anleitungen zu Nordic Walken hinter der Biebertaler Großsporthalle Foto: LIndemann

Faustformel für die empfohlene Stocklänge: 0,66 × Körpergröße.
Nordic-Walking-Stöcke bestehen aus leichten Materialien wie CFK = Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff, CFK-Glasfaser-Mischung oder Aluminium. CFK dämpft Schwingungen besser als Aluminium und ist stabiler.
Manche Stöcke lassen sich mit einem Teleskopmechanismus einstellen, da unpassende Stocklängen einen funktionalen Bewegungsablauf hindern.
Ein abnehmbarer Gummischutz auf den Stockspitzen absorbiert zusätzlich Schläge und mindert Geräusche auf Asphalt. Handschlaufen dienen in erster Linie der Kraftübertragung vom Arm auf den Stock und in zweiter Linie zur Sicherung gegen Rutschen.

10 gute Gründe für Nordic Walking:

  1. Du kannst zu jeder Jahreszeit bei jedem Wetter und in jedem Gelände walken.
  2. Nordic Walking ist besonders für Menschen mit sportlichen Handicap (Gewicht, Alter, Vorerkrankungen, Sportabstinenz) super geeignet.
  3. Mit Nordic Walking minimierst du das Risiko für Volkskrankheiten.
  4. Der natürliche Bewegungsablauf ist relativ leicht erlernbar, wenn du die wichtigsten technischen Grundlagen beachtest.
  5. Nordic Walking findet in der freien Natur statt: Du brauchst keine Gebühren zu bezahlen und benötigst keine Mitgliedschaft.
  6. Du kräftigst beim Walken gleichzeitig den Unter- und Oberkörper.
  7. Dein Kalorienverbrauch ist höher als beim Spazierengehen oder Wandern.
  8. Mit den Nordic-Walking-Stöcken kannst du auch Kräftigungsübungen durchführen, unabhängig von anderen Sportgeräten.
  9. Das Nordic-Walking-Equipment ist im Vergleich zu Ausrüstungsgegenständen anderer Sportarten kostengünstig. (bei <netzvergleich.de> die mit Note 1 zwischen 26 und 40€, wenige bis 90€)
  10. Du kannst direkt vor deiner Haustür starten und durch die Stadt, Felder, Parks und Wälder walken.

Fahrräder und E‑Bikes fit über den Winter bringen

Foto: Hoitz

Immer mehr Menschen fahren auch im Winter Rad und auch im Herbst gibt es so manch schönen Tag. Dennoch: Wenn es draußen ungemütlich wird, entscheiden sich viele Radfahrer, ihrem Gefährt eine Pause zu gönnen und es einzulagern.

Überblick – was ist zu tun?

Putzen

Für die Langlebigkeit es Rades und die eigene Freude am Rad lohnt es sich, planvoll vorzugehen und das Rad nicht einfach in den Keller zu stellen. Denn über die Monate kann selbst etwa Dreck am Rad zu Rostbildung führen, da der Schmutz immer Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt. Das Putzen des Rades vor dem Einlagern ist also wichtig.
Ebenso müssen selbstverständlich anhaftende Flüssigkeiten wie Schweiß oder Reste aus der Trinkflasche vom Lack und aus dem Trinkgefäß entfernt werden, weil elektrolythaltige Getränke oder Salze die Oxidation (das Rosten) des Rades beschleunigen.
Zum Putzen werden spezielle Fahrradreiniger, warmes Wasser, einem weichen Lappen oder einer Bürste empfohlen. Ein kritisches Auge sollte man auf sich bereits bildende Roststellen werfen (inclusive der schwer einsehbaren Stellen), da sie dazu neigen, sich zu vergrößern. In der Praxis heißt das, das Fahrrad auch einmal vorsichtig auf den Kopf stellen. Falls sich erste kleinere Roststellen gebildet haben, hilft das Reinigen mit Rostlöser (z. B. „Multifunktionsöl“).

Radcomputer und Trinkflasche entfernen

GPS-Geräte oder Radcomputer sollten für den Winterschlaf vom Rad entferntwerden, wie Trinkflaschen. Akkus bzw. Batterien können bei Kälte Schaden nehmen. Die Trinkflaschen werden in der Spülmaschine gründlich gereinigt und trocken gelagert, damit sich kein Schimmel im Trinkgefäß bildet.

Kette und Schaltung schmieren

Kette und Schaltung werden vom Schmutz befreit undvor dem Abstellen geölt. Am besten trägt man das Kettenöl tröpfchenweise auf die Kette auf, schaltet alle Gänge einmal durch. Anschließend entfernt man das überschüssige Öl mit einem trockenen Lappen. Damit wird die Rostbildung an den Schaltelementen minimiert. Im Idealfall sollte anschließend auf das kleinste Ritzel geschaltet werden. Dadurch wird die Spannung auf dem Schaltwerk verringert und dessen interne Feder geschont.

Reifen und Luftdruck

Wichtig ist der richtige Luftdruck in den Reifen. Steht das Rad auf platten Reifen, wird die Seitenwand an diesem Punkt gequetscht und beschädigt. Um langfristige Beschädigungen zu vermeiden, sollten die Reifen zumindest auf Minimaldruck aufgepumpt sein. Die Druckangaben stehen an der Reifenflanke.
Zur Kontrolle hilft eine Standluftpumpe mit Manometer. Bei mehrmonatigen Stellphasen lohnt es sich, den Luftdruck regelmäßig zu überprüfen. Auch ein regelmäßiger Check der Bremse oder ein kurzes Einfedern der Federgabel sind ratsam. So kommt etwas Öl an die Dichtungen und sie bleiben geschmeidig,
Wer kann, sollte das Fahrrad gar horizontal hängend zu lagern, damit die Reifen überhaupt keinen Kontakt zum Boden haben, Einige Fahrradhalter können sogar bis zu 30 Kilogramm aufnehmen und somit selbst ein Pedelec tragen. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Fahrradlift, der eine Aufhängung von Fahrrädern bzw. E‑Bikes in bis zu vier Metern Höhe ermöglicht. Eine vertikales Aufhängen ist zwar platzsparender, aber für scheibengebremste Räder problematisch. Bei längerer senkrechter Lagerung können die Bremsen Luft ziehen, was die Bremsperformance im Frühjahr beeinträchtigt.

Trockener Keller, feuchte Garage oder draußen

Der Abstellraum sollte möglichst trocken und ohne starke Temperaturschwankungen sein. Ein trockener Kellerraum ist z. B. eine ideale Wahl. Um Platz zu sparen, können der Lenker um 90 Grad gedreht und die Pedale abgeschraubt werden. Außerdem bietet sich das Abdecken mit einer Plane als Fahrradgarage an.
So verhindert man, dass sich an den geschmierten Stellen Staub sammelt.
Eine Garage ist übrigens kein idealer Parkraum, speziell wenn sich das Fahrrad den Raum mit einem Auto teilen muss. Ein Auto gibt im Winter Salz in die Luft ab, was die Rostbildung am Fahrrad beschleunigen kann, Wer sein Rad draußen parkt, sollte zumindest auf einen überdachten und geschützten Parkplatz achten. Auch hier ist eine Plane zum Abdecken sinnvoll. Dabei allerdings hin und wieder das Fahrrad „lüften“, da sich Kondenswasser unter der Abdeckung bilden kann. Alternativ bietet sich eine Fahrradgarage an (ab ca. 1.000 Euro). Neben ausreichend Platz und Schutz vor Wind und Wetter ist das Rad dabei auch vor Vandalismus und Diebstahl geschützt.

Besonderheit E‑Bike

Beim Einlagern eines E‑Bikes ist zu beachten, dass sich der Akku bei Temperaturen von zehn bis 15 Grad am wohlsten fühlt. Deshalb ist es am besten, ihn getrennt vom Fahrrad (z. B. in der Wohnung) zu lagern.
Da der Akku sich über die Monate selbst entlädt, sollte er im Idealfall einen Ladezustand von rund 60 Prozent oder mehr haben. Auch wenn moderne Systeme eine Beschädigung durch das sogenannte Tiefentladen minimieren, empfiehlt sich eine Überprüfung des Ladestands von Zeit zu Zeit.
Auch das Display ist beim Einlagern abzunehmen, da es auch im ausgeschalteten Zustand Strom zieht. Wenn das E‑Bike an einem feuchten Ort gelagert werden muss, bietet es sich an, die Kontaktstellen für den Akku zusätzlich zu sichern.

Quelle: https://www.pd-f.de/2019/10/23/fahrraeder-richtig-einlagern_14140

Radfahren

78 Prozent der Deutschen haben ein Fahrrad, im Schnitt sogar zwei pro Haushalt. Rund ein Drittel nutzt das Rad täglich oder mehrmals die Woche, zwei Drittel seltener. Das ergab der Fahrrad-Monitor 2017.
(Im Jahr 2020 sind diese Zahlen coronabedingt deutlich in die Höhe geschossen. Anm. d. Verf.)

Radfahrer profitieren von jedem noch so kleinen Ausflug. Nicht nur, weil sie Benzinkosten sparen und das Klima schützen. Vor allem bringen Radler ihren Körper auf Trab. Wer regelmäßig auf die Pedale steigt, stärkt die Pumpfunktion des Herzens, baut überschüssige Fettpölsterchen ab, kräftigt Muskeln und Lunge und hellt meist seine Stimmung auf.

Positive Effekte des Radfahrens auf die Gesundheit

Die Ausdauersportart fordert Herz und Kreislauf kontinuierlich und regt den Stoffwechsel an. Radfahren punktet – gegenüber anderen Ausdauersportarten – mit einem weiteren Pluspunkt: “Es entlastet die Gelenke, da das Fahrrad das Körpergewicht trägt”, sagt Professor Helmut Lötzerich vom Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung an der Deutschen Sporthochschule Köln.

Daher eignet sich ein Drahtesel gerade für ältere sowie für übergewichtige Menschen. Zudem beansprucht die gleichmäßige Bewegung die Muskeln günstiger als beispielsweise Joggen. Wer mit zirka 15 Stundenkilometern unterwegs ist, verbraucht im Schnitt rund 400 Kilokalorien pro Stunde. Je nach Körpergewicht, Alter, Schwierigkeitsgrad der Tour und Gegenwindlage variiert der Kalorienverbrauch jedoch.

Richtig radeln

Laut Experten radeln viele Menschen nicht ideal. Sie bauen mit schweren Gängen Tempo auf und rollen dann vor sich hin, treten wieder ein paar Mal ins Pedal und rollen wieder. Viel effektiver für die Fitness und zugleich gelenkfreundlicher: “Einen leichteren Gang einlegen und dafür kontinuierlich treten”, rät Lötzerich.

Außerdem wichtig: die richtige Sitzposition. Fühlt sich Ihr Po oder Intimbereich taub an, schmerzt der Nacken oder kribbeln Ihre Handgelenke, dann sollten Sie einen Fahrradhändler aufsuchen. “Oft sind Lenker- oder Sattelhöhe falsch eingestellt”, erklärt Stephanie Krone, Pressesprecherin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Weitere Gründe, wie Sie das Rad richtig einstellen und so darauf sitzen, dass nichts wehtut, lesen Sie hier: Radfahren ohne Schmerzen.

Regelmäßiger Fahrrad-Check

“Überprüfen Sie regelmäßig Licht und Bremsen”, sagt Krone. Lässt sich der Bremshebel weit in Richtung Lenker bewegen, bevor die Bremsen greifen, sollten Sie die Bremszüge überprüfen und bei Bedarf austauschen. Dazu muss die Bremse nachgestellt werden. Einmal pro Jahr – am besten im Winter oder Frühling – sollten Sie Ihr Rad auf “Herz und Nieren” prüfen oder prüfen lassen, raten Experten. Neben ausgeleierten Bremsen können auch die Reifen porös werden. Brüchige, rissige Stellen weisen darauf hin.

Die passende Radbekleidung

Auch wenn nur rund 30 Prozent der Radler einen Helm aufsetzen: Er ist wichtig, denn er schützt den Kopf bei einem Sturz. Achten Sie beim Kauf auf das TÜV-Prüfsiegel. Eine Radhose oder –shorts haben den Vorteil, dass sie oft eine wattierte Einlage haben, die Ihr Gesäß polstert. Spezielle Handschuhe beugen Druckstellen und Blasen an den Händen vor. Atmungsaktive T-Shirts und Jacken vermeiden einen Hitzestau und trocknen schnell. Berechnen Sie bei der Wahl der Kleidung immer den Fahrtwind mit ein, der trotz warmen Temperaturen zu einem Frösteln führen kann. Nehmen Sie genug zum Trinken mit – am besten Wasser oder eine verdünnte Fruchtsaftschorle.

Wenn Sie länger keinen Sport getrieben haben, dann lassen Sie sich vorab sicherheitshalber von einem Arzt durchchecken.

Quelle: Apotheken-Umschau, Dr. Martina Melzer, 24.06.2019

Warum Radfahren so gesund ist, berichtet z.B. der NDR;
ebenso interessant zum Thema der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC Hessen

Allerlei zum Thema Rad

Bogenschießen

Kyūdōschütze in Hakama und Gi
Bild: Wikipedia

Nach einem Aufenthalt in Japan kam ich über das meditative Kyudo zum Bogenschießen. Leider ist der nächste Dojo in Frankfurt und der japanische Bambusbogen sollte regelmäßig geschossen werden, um ihn in Form zu halten. Das erwies sich am Ende bedauerlicherweise für mich als wenig praktikabel.

Mehr zum Thema z.B. Kyudo


Inzwischen praktiziere ich mit einem ganz normalen Recurvebogen, der wird auf- und auseinandergebaut und wartet entspannt in seiner Tasche auf seinen nächste Einsatz.

Bild: Wikipedia

Das Bogenschießen allgemein erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebter, denn es ist im Alter von “8 bis 80” zu praktizieren.
Für viele Menschen sind eine Zeit der Ruhe, zusammen mit Gleichgesinnten und sowie das Thema Achtsamkeit immer wichtiger geworden. Genau das bietet der Umgang mit Pfeil und Bogen. Sowohl für eine gute Körperhaltung wie für das völlige Abschalten ist die Konzentration auf ein Ziel und das Üben vom Loslassen der idealer Ausgleich zu Stress und Hektik im Alltag.

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Foto: Bogenwiese des SC Roland in Gießen-Kleinlinden

Bevor es aber losgeht, gilt es erst einmal, mit dem sogenannten “Daumensprung“, zu testen, welches das eigene Führungsauge ist.
Denn danach richtet sich, ob man lieber einen Links- oder Rechtshandbogen nimmt.
Sinnvoll ist das Tragen eines Arm- und für Frauen eines Brustschutzes, denn wenn die Sehne einmal einen Körpertreffer landet, statt frei zu schwingen, zwiebelt das und macht blaue Flecken!
Praktisch ist auch ein Fingerpad, um die Sehne damit zu ziehen.
Natürlich sollte auch der Bogen auf die Körpergröße und das Zugvermögen und die Pfeile auf die Armlänge des Schützen abgestimmt sein.

Im oben dargestellten einfachen Recurvebogen wird mit Visier geschossen. Man zielt über Kimme und Korn; nimmt das Ziel „aufs Korn“, wobei die Visieröffnung vorn das Korn und die Bogensehne, deren Schatten über dem Bogen liegt, als Kimme fungiert.

Sehr beliebt ist auch das intuitiver Schießen, bei dem man sich lediglich mental auf das Ziel konzentriert.

Kimme + Korn bei Pistole
Foto: wikipedia

Am Ende ist es jedoch die ganze Körperhaltung und der möglichst gleich bleibende Handlungsablauf, der ein gutes Trefferbild bringt.

Für das Schießen sollten die Füße etwa schulterbreit auseinander stehen. Der Fuß, der der Zielscheibe am nächsten ist, steht ein wenig zurück, und bildet einen Winkel von ca. 45 Grad zur Schusslinie. Der andere Fuß ist auf das Ziel ausgerichtet, ebenso wie die Schultern. Das Körpergewicht ruht auf beiden Füßen, die Knie nicht durchgedrückt, so dass man locker steht.

Stehen die Schützen in einer Reihe, wird ein Pfeil aufgelegt und unter dem Nockpunkt arretiert.
Nun richten sich die Augen auf´s Gold in der Scheibenmitte, der Atem wird ruhig, die Konzentration steigt, der Bogen wird in einer fließenden Bewegung gespannt und der Pfeil auf das Ziel ausgerichtet.

Die Sehne wird mit den Spitzen von Zeige-, Mittel- und Ringfinger ausgezogen, wobei die ersten Falten der Finger eine Linie bilden.
Vorn liegt der Bogen locker in der offenen Hand des ausgestrecken Armes. Auf der anderen Seite liegt die Pfeilhand mit dem Winkel, der von Daumen und Zeigefinger der gebildet wird, am Kiefernwinkel unter dem Kinn an. Dieses Ankern ist abgeschlossen, wenn die Sehne die Mitte des Kinns und die Nasenspitze berührt. Die Arme bilden eine gerade Linie.
Nur das Führungsauge ist geöffnet und zielt.
Die Muskeln der Schulter und des Rückens sind jetzt spürbar angespannt, die Schulterblätter sind zusammengezogen. Es sollten die Rückenmuskeln sein, die den Bogen auf Spannung halten, nicht die Muskeln des Zugarmes!

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Einatmen, Ausatmen, einen Moment verharren (max. 8 – 10 Sekunden, sonst fängt der Arm an zu zittern), Feinjustieren und Loslassen.

Foto: Lindemann
Foto: LIndemann

Nachdem man die Zughand geöffnet hat und der Pfeil in Richtung Ziel unterwegs ist, verharrt man noch einen Moment in dieser Stellung.
Der Bogen fällt nach vorn, bis er von der Bogenhand aufgefangen wird.
Schon hört man den Pfeil im Ziel einschlagen.

Dabei steht eigentlich nicht das genaue Treffen im Vordergrund, das ist eine durchaus erwünschte Nebenwirkung. Denn alle emotionale Aufwallung aus Freude oder Ärger bringen den Körper in Unruhe und stören den nächsten Schuss. Gleichmut ist also angesagt.
Es gilt also, sich voll und ganz einzulassen, sich auf den Ablauf zu konzentrieren und völlig im Hier und Jetzt präsent zu sein.

Der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, das Ein und Aus des Atems, der Rhythmus von Ruhe und Konzentration sowie das gemeinsame Laufen der Gruppe zum Pfeile holen, bilden eine perfekte Harmonie und balancieren Körper und Geist.

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Aktuell bietet das Kultur- und Tourismusbüro Laubach, Diana Franz, Telefon: 06405 92 13 21; E-Mail: d.franz@laubach-online.de; Web: www.bogenweg.de Bogenwanderungen im Laubacher Wald an.
Quelle: Gießener Anzeiger, 29.05.2020